Hallo liebe Freunde des Lesens,
es ist wieder soweit wir haben die Weihnachtszeit. Mal wieder präsentiere ich eine Geschichte passend zum Thema Weihnachten. Es kann sein, das eine gewisse negative Emotion mitschwingt. (Ups) Es gelten wie immer dieselben Regeln, wenn etwas formell stört bitte nett melden, werde es dann versuchen, sobald ich Zeit habe, zu korregieren. Trotzdem wünsche ich euch ein frohes Fest. Schaltet mal ab, klingt euch mal aus und wenn andere Probleme machen sagt euch einfach: „Mir kann heute gar nichts!“
Also an Alle, die mir folgen, ab und zu mal vorbeischauen oder jetzt erst mich entdecken (Juuuhuuu!!! *verrücktes Winken*): Ich wünsche euch ein frohes und besinnliches Fest also eine schöne Weinacht.
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
meineliteraturwelt (Jan Erichson)
Die Pressekonferenz
von Jan Erichson
Die Schlagzeilen in den Zeitungen überschlagen sich. Der Weihnachtsmann hört auf. Es gibt keine Geschenke mehr. Viele sind geschockt über diese Nachricht. Andere wiederum sind geschockt, dass es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt. Zuerst denkt man es ist ein Scherz. Doch dann sind auf alle Sendern die gleichen Bilder zu sehen. Auf den Socialmedia Accounts wird dasselbe Video geteilt.
Es ist eine weiße Wand zu sehen auf der verschiedene Namen stehen, so wie in den Pressekonferenzen vom Sport, wenn die Sponsoren hinten an der Wand kleben. Nur dass diese Namen keine Firmen sind, sondern nach Personen klingen zum Beispiel ein Name lautet Buddy. Vor dieser Wand ist ein ganz normaler Holztisch aufgebaut auf den etliche Mikrofone von alle bekannten TV-Sendern der Erde stehen. Einzelne Journalisten fangen an unruhig auf ihren Stühlen zu rutschen, vereinzeltes Räuspern oder Husten ist zu hören. Auf einmal öffnet sich eine Tür auf der rechten Seite vom Holztisch an der Wand, wo vorher gar keine Tür war. Eine kleine Gestalt kommt heraus gefolgt von einer großen Gestalt. Die kleine Gestalt hat spitze Ohren, eine Mütze mit Glocken dran an und weiß-rote Kniestrümpfe in braunen Stoffschuhen, deren vordere Spitzen leicht nach oben zeigen. Die große Gestalt sieht aus wie man sich ihn immer vorgestellt hat. In einen Rot-Weißen Anzug mit einem schwarzen Gürtel und schwarzen Stiefeln marschiert er hinter der kleinen Gestalt her. Er hat keine Mütze auf, weswegen es so aussieht als ob seine weißen Haare mit seinem weißen Bart eine Einheit bilden. Als sich die große Gestalt hinsetzt, sehen die Menschen aber kein freundlichen Lächeln, sondern sie blicken in müde, rotunterlaufenen Augen, die irgendwie nicht anwesend wirken. Die kleine Gestalt setzt sich daneben räuspert sich und ergreift das Wort, während die Füße hin und her baumeln, weil sie nicht zum Boden reichen.
„Willkommen auf der außerordentlichen Pressekonferenz des Weihnachtsmannes. Wir danken Ihnen, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Ihre Anwesenheit zeigt uns, dass die Sache doch nicht alle unberührt lässt. Der Weihnachtmann wird nun sein Statement abgeben. Wir bitten dass Sie ihm die Zeit lassen sich zu erklären. Danach können Sie ihre Frage stellen.“
Der Elf wendet sich zum Weihnachtsmann hin, der ein leichtes nicken andeutet und fährt fort.
„ Also bitte sehr ich erteile dir das Wort“
Der bis jetzt recht abwesende Weihnachtsmann richtet sich nach vorne. Auf einmal ist der müde Blick verschwunden. Das Rötliche in den Augen weicht einem klaren stechenden Blick. Die Journalisten werden unruhig. Die Menschen vor dem Fernseher werden unruhig. Jeder, der später das Foto sieht wird diesen unangenehmen Schauer spüren, der einem den Rücken herunterläuft. Die Stille, die auf einmal herrscht im Raum wird durch eine tiefe ruhige Stimme durchbrochen.
„Wie mich das alles anwidert. Ich sehe eure Gesichter, ich höre eure Gedanken und kann dazu nur eins sagen: Bäh! Seit Jahrhunderten bin ich unterwegs. Für mich ist es kein Problem, dass nur die Kinder an mich glauben und die Erwachsenen an mir zweifeln beziehungsweise mich leugnen. Die Welt hat sich aber mit der Zeit geändert. Mit meinen eigenen Augen habe ich gesehen wie ihr euch weiter entwickelt habt und doch immer gleich bliebt. Man hatte sich damit abgefunden man konnte euch nicht belehren. Doch was mir die letzten Jahre passiert ist hat dem ganzen Theater, das ihr veranstaltet auf der Erde die Krone aufgesetzt. Zuerst wird mir Tierquälerei vorgeworfen von einer Organisation namens Peta. Ein Glück haben die Renntiere eine Gewerkschaft und Ihr Sprecher Rudolf hat zusammen mit Donner dieser Organisation die Meinung gesagt. Sie hätten mal die Gesichter von denen sehen sollen als Rudolf Ihnen die Renntierrechte erklärt hat…“
Ein kurzes Lächeln zeigt sich im Bart des Weihnachtsmannes, das aber genauso schnell verschwindet wie es gekommen ist. Jeder fragt sich, ob er sich das nur eingebildet hat. Der Weihnachtsmann fährt fort.
„…Das war noch lustig darüber konnten wir lachen. Aber als ich eines Nachts unterwegs war musste ich notlanden. In meinem Schlitten waren Einschusslöcher. EINSCHUSSLÖCHER. MAN HATTE AUF MICH GESCHOSSEN. SAG MAL SPINNT IHR?“
Alle sind von dem plötzlichen Wutausbruch überrascht. „Wo waren sie denn da?…“ ruft jemand dazwischen. Doch der Weihnachtsmann ist noch nicht fertig.
„FRESSE! Das ist nicht wichtig wo ich war, sondern man hat auf den Weihnachtsmann geschossen. Sehe ich so aus, als wenn von mir eine Lebensgefahr ausgeht? Aber gut die Welt war schon immer so, was der Mensch nicht kennt bringt er um und redet sich noch ein, dass es bestimmt einen berechtigten Grund dafür gibt das Leben eines anderen gegen seinen Willen zu beenden. Man muss nur fest daran glauben. SAG MAL SEIT IHR BESCHEUERT ODER WAS????!!!!!…“
Es wird ganz still im Raum. Jeder guckt verlegen zu Boden. Selbst die, die es später nur aufgezeichnet sehen spüren in sich etwas Unangenehmes. Der Mensch weiß nicht, dass man es Scham nennt. Doch der Weihnachtsmann ist immer noch nicht fertig.
„ Aber dem allen wurde noch die Krone aufgesetzt. Eines Nachts als ich von meiner Tour zurückkam war im Briefkasten ein brauner Briefumschlag mit einem Siegel einer Kanzlei darauf. Zuerst dachte ich, dass es ja nett ist von den Juristen mal Wunschzettel zu bekommen. Doch dann las ich folgende Worte:
„Sehr geehrter Herr Weihnachtsmann,
wir handeln im Auftrag unsere Mandanten und informieren Sie darüber, dass wir mit dem heutigen Tag eine Klage gegen Sie beim örtlichen Gericht eingereicht haben. Sie werden von unseren Mandanten angeklagt, sie des nächtlichen Schlafes beraubt zu haben. Neben der Lärmbelästigung wird auch noch wegen Körperverletzung und versuchten Totschlags gegen Sie ermittelt, da der Schlafmangel erheblichen Schaden unseren Mandanten zugefügt hat. Sie werden noch Post vom Gericht bekommen in der Sie eine Einladung zum Termin der Anklage bekommen werden. Wir dachten nur es wäre fair Sie schon vorab zu informieren. Falls Sie noch eine juristischen Beistand brauchen unsere Kanzlei ist der Meinung, dass Jeder das Recht auf Rechtsbeistand hat. Unsere Kanzlei hat kein Problem auch Ihnen diese Hilfe anzubieten. Wir haben Ihnen in diesem Brief ein Bogen beigelegt in dem Sie die Kosten sehen, die anfallen, wenn sie sich für uns entscheiden. Wegen ihrem Prominetenstatus haben wir Ihnen einen großzügigen Rabatt gewährt. Wir hoffen bald von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Kanzlei Goldstein, Tod & Recht“
Ich war geschockt und ich gebe zu meine Elfen und Renntiere mussten mich trösten. Aber ich habe nicht geweint wegen der Klage, sondern wegen der Menschen. Wie kann man die weihnachtliche Stimmung als Lärmbelästigung empfinden, das sanfte liebliche Glockengeläut, das ich laut des Menschen erzeuge? Dazu gibt es zahlreiche Belege. Noch dazu wie kann man eine Fantasieprodukt verklagen, wie tief kann der Menschen noch sinken? Nur das Mittelmeer konnte es mir sagen. Allein die Tatsache, dass Ich vor Ihnen sitze zeigt Ihnen, dass Sie alle an mich glauben, an Weihnachten glauben und jetzt verklagen Sie mich. Ja genau Sie.“
Alle fühlen sich ertappt. Aber keiner denkt auch daran sich zu ändern oder mal Einsicht zu zeigen. Stur wurde der Mensch geboren mit Sturheit konnte er sich soweit entwickeln und die Sturheit bringt ihm auch den Tod. Aber das weiß der Mensch nicht, denn er stellt sich Stur. Der Weihnachtsmann atmet tief ein und dann wieder aus und fährt fort in seinem Monolog.
„Es hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich bin es leid mit anzusehen wie ihr euch das Leben kaputt macht. Immer wieder die gleichen Fehler, immer wieder dieselben Probleme, immer dieselben Lügen. Könnt ihr nicht einmal ehrlich sein? Entwicklung und Fortschritt habt ihr zustande gebracht, doch dabei habt ihr nicht gesehen den Rückschritt in Empathie und Fantasie. Jetzt müsste ihr mit den Konsequenzen leben. Aber das könnt ihr gut mit Problemen leben, als Probleme zu vermeiden. Fantasien werden als Realität angesehen und Fakten als Lügen. Immer sucht ihr Bestätigung bei Anderen. Dadurch habt ihr euch Krankheiten erschaffen, die ihr nicht mehr loswerdet, die nicht den Körper in Mitleidenschaft ziehen, sondern den Geist, die Gedanken. Durch euer Verhalten habt ihr eure Menschlichkeit verloren oder zeichnet es die Menschlichkeit aus, weil ihr euch so aufführt? Ich habe keine Lust mehr euch dabei zu zuschauen. Zwar werde ich immer noch da sein, doch jetzt drehen wir mal den Spieß um. Jeder der etwas vom Weihnachtsmann will soll zu mir kommen. Es wird nach meinen Regeln gespielt. Spannt Legenden, erzählt eure Kindern Geschichten, doch ihr wisst, dass das alles eine Lüge ist. Ich bin mit euch fertig.“
Damit verlässt der Weihnachtsmann den Raum aus der Tür in die er reingekommen ist. Der Elf ist verwirrt, denn eigentlich durften die Journalisten noch Fragen stellen. Die protestieren nach anfänglicher Schockstarre lauthals. Doch den Weihnachtsmann kümmert es nicht. Er hat die Menschheit hinter sich gelassen und blickt nicht mehr zurück. Hinter seinem Rücken spürt er die Blicke der Anderen. Doch er guckt zur Tür und schreitet ihr entgegen in die Dunkelheit, in das Vergessen. Er weiß ganz genau für einen kurzen Moment wird der Mensch sagen, dass er Recht hat. Doch dann wird dieser Mensch wieder in alte Muster zurückfallen, nach Ruhm sich sehnen und über Leichen gehen, dabei wird er sich immer wieder dieselbe Frage stellen: Warum ist der Mensch egoistisch, ignorant und brutal?
Die Antwort kommt dann in Gestalt eines Flüsterns vom Nordpol,
als Wind getarnt und dringt in die Köpfe ein
und der Mensch fängt an zu weinen
denn die Wahrheit ist traurig,
die Wahrheit ist emotional,
die Wahrheit zeigt was wirklich ist,
doch der Mensch erträgt es nicht….